Ein Aquarium für Kinder einrichten – Ratgeber – Einrichtung, Pflege & Arten:

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Wir haben ein Aquarium für unsere Kinder eingerichtet und zeigen Euch welche Erfahrungen wir gemacht haben und auf was es zu achten gilt. Die Haltung von Fischen, Garnelen und Schnecken im Aquarium bietet gegenüber anderen Haustieren viele Vorteile. Die Tiere machen wenig Schmutz, benötigen keinen Auslauf und verursachen keine Allergien. Dank Futterautomat und Zeitschaltuhr kommen Fische auch ein Wochenende oder länger ohne den Halter aus. Dennoch besteht die Gefahr, den Aufwand zu unterschätzen. Deshalb empfiehlt es sich, vor der Anschaffung festzulegen, welche Aufgaben der Nachwuchs übernimmt. Die Verantwortung für das Wohlergehen der Tiere bleibt bei den Eltern.

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Ein Aquarium für Kinder Foto: Mario Förster

Aquarium Ratgeber für Kinder

Ab welchem Alter eignet sich ein Aquarium für Kinder?

Ab etwa zehn Jahren übernehmen Kinder selbstständig kleine Aufgaben. Eltern übernehmen es, den Kindern die Haltung und Pflege näher zu bringen, beantworten Fragen und stehen ihnen helfend zur Seite. Mit der Zeit wächst die Verantwortung.

Wichtig ist, dass Erziehungsberechtigte vorab genau klären, wer welche Aufgaben übernimmt und kontrollieren, dass der Nachwuchs die Tiere regelmäßig füttert. Dazu gehört auch das Entfernen von Kot und abgestorbenen Pflanzenteilen. Im14-Tage -Rhythmus tauschen die Mädchen und Jungen einen Teil des Wassers.

Bei Befall mit Schnecken, Problemen mit der Technik oder dem plötzlichen Sterben der Tiere sind die Erwachsenen gefragt. Es obliegt den Eltern, das Aquarium stets zu überprüfen, da schon der kurzzeitige Ausfall des Filters den Tod der Fische nach sich ziehen kann.

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Ein Aquarium für Kinder

Welche Arten eignen sich für die Haltung im Aquarium?

Für Anfänger und Familien mit Kindern eignen sich Fische mit geringen Ansprüchen an ihre Umgebung und die Pflege. Empfehlenswert sind:

  • Platys
  • Guppys
  • Panzerwels
  • Salmler (Neonfisch)
  • Mollys
  • Garnelen (Krebse und Amanogarnelen)
  • Kampffisch (nur in Einzelhaltung, da er gerne andere Fische frisst)

Wichtig ist, dass die Tiere zur Größe des Aquariums passen. Für den Anfang reichen 5 bis 10 Fische einer robusten Art aus, um das Ökosystem des frisch eingerichteten Beckens nicht zu überlasten.

Gut zu wissen: Welse sind gern gesehene Bewohner von Aquarien. Ihr Reiz liegt nicht in ihrem Aussehen, sondern in ihren Fähigkeiten. Als zusätzliche „Reinigungskraft“ im Aquarium, sammeln die Allesfresser Bakterien und Algen von den Wänden des Beckens. Welse sind friedliebend und kommen gut mit anderen Aquarienbewohnern zurecht.

Was können Kinder in der Pflege des Aquariums übernehmen?

Eine Aufgabe, die Kinder gerne übernehmen, ist das Füttern der Fische mit Trockenfutter. Die Mädchen und Jungen beobachten, wie die Aquarienbewohner die bunten Flakes aus dem Wasser aufschnappen. Kinder freuen sich diebisch über die Aufregung im Becken. Zu viel Futter führt zu Problemen, weshalb Eltern die Fütterung zumindest am Anfang genau erklären und begleiten.

Zu den weniger beliebten Aufgaben gehört der Wechsel des Wassers alle zwei bis drei Wochen. Dabei ersetzen Kinder nie das komplette Wasser, sondern nur 30 bis 50 Prozent. Beim Einstellen der Zeitschaltuhr, um die Beleuchtung an- und auszuschalten, braucht der Nachwuchs Hilfe von den Eltern. Gleiches gilt für das Reinigen des Filters und die Überwachung der Technik.

Gut zu wissen: Der Filter bleibt immer an. Da dieser eine dauerhafte Geräuschkulisse verursacht, empfehle ich, das Aquarium möglichst nicht in den Schlafräumen aufzustellen. Auch für die Fische sind laute Geräusche störend, sodass sich diese in einem Zimmer, in dem die Bewohner gerne Musik hören, nicht wohlfühlen.

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Ein altes Aquarium für Kinder umgestalten – Foto: Mario Förster

Haltungstipps

  • Standort: Halter stellen das Aquarium nicht direkt am Fenster oder in der Nähe der Heizung auf, da sich das Wasser sonst stark erhitzt. Erforderlich sind mehrere Steckdosen zum Einstecken der Technik (Beleuchtung, Heizstab und Filter). Wichtig ist, dass Kinder bequem an den Deckel des Aquariums kommen, um die Tiere zu füttern. Da es im Kinderzimmer oft hochhergeht, sollte das Becken an einem kippsicheren Platz Empfehlenswert ist jedoch ein ruhiger Ort ohne Durchgangsverkehr, da sich Fische durch laute Geräusche erschrecken.
  • Gewicht: Im befüllten Zustand ist das Aquarium sehr schwer, daher benötigt es einen stabilen Untergrund. Modelle mit integriertem Schrank bieten den Vorteil, dass diese ein hohes Gewicht aushalten, eine ausreichende Höhe zum Reinschauen haben und gleichzeitig Stauraum für das Zubehör bereithalten.
  • Größe: Nano-Aquarien sehen zwar hübsch aus, eignen sich jedoch nur bedingt zur Haltung von Tieren. Diese Becken sind vorrangig zur Kultivierung von Wasserpflanzen oder kleinen Garnelen (ab 20 Liter!) vorgesehen. Selbst kleine Fischarten sollten ein Aquarium mit mindestens 54 Litern Volumen beziehen.
  • Komplettsets: Für Einsteiger eignen sich Sets, die neben dem Aquarium die wichtigsten Bestandteile enthalten, darunter Heizer, Filter, Beleuchtung, Dekofolie für die Rückwand und Dekoartikel. Zusätzlich kaufen Eltern noch geeigneten Bodengrund und Wasserpflanzen.
  • Einfahrzeit: Nach dem Einrichten des Aquariums befüllen Eltern das Becken mit Wasser. Bis die ersten Fische hineindürfen, dauert es jedoch eine gewisse Zeit. Zunächst müssen sich die Wasserwerte stabilisieren. Das kann zwei bis sechs Wochen dauern. In dieser Zeit baut sich ein Bakterienfilm auf, der bedeutend für den Abbau von Schadstoffen im Wasser ist. Vorerst empfiehlt sich ein täglicher Wassertest. Wichtig ist dabei der Nitritwert. Hat er seine höchste Ausdehnung überschritten (Nitritpeak) senkt er sich langsam ab. Erreicht er 0,1 mg/ Liter ist der Zeitpunkt für die Zugabe der neuen Aquarienbewohner erreicht.
  • Temperatur: Fische benötigen im Schnitt eine Wassertemperatur von 24 bis 26 °C. Diese stellen Eltern an einem Heizstab ein, der sich zur idealen Temperierung selbstständig an und ausschaltet.

Unser Tipp: Komplettset für Kinder

Ersteinrichtung des Aquarium im Kinderzimmer

Für die Haltung von Fischen benötigen Familien diese Grundausstattung:

  • Aquarium mit Beleuchtung, Thermometer sowie Heizstab
  • Innenfilter für Aquarien bis 100 Liter, Außenfilter für größere Becken
  • Wasserpflanzen speziell fürs Aquarium
  • artgerechtes Futter
  • Kescher
  • sauberer Eimer und Schlauch für den Wasserwechsel
  • Scheibenmagnet und Aquarien-Scheibenreiniger zum Reinigen der Scheiben
  • Bodengrund wie Sand oder Naturkies
  • Zeitschaltuhr fürs Ein- und Ausschalten der Beleuchtung
  • Strukturrückwand /Folie
  • Wassertests zur Prüfung der Wasserqualität

Ein paar Worte zu den Dekorationselementen: Im Handel oder online finden Familien eine große Auswahl an Schlössern, Piratenschiffen, Tauchern, Burgen und Trickfilmfiguren aus Kunststoff in grellen Farben. Diese irritieren die Tiere und sind zum Teil giftig. Empfehlenswert ist die naturnahe Gestaltung des Aquariums mit Hölzern, Wurzeln, Steinen und vielen Pflanzen.

Unser persönlicher Rat: Ein Goldfischglas ist ungeeignet für Fische. Der Grund: Über ein Seitenlinienorgan erzeugen die Tiere Echos, um sich zu orientieren. Das gelingt ihnen nur in rechteckigen Becken. Durch den mangelnden Bewegungsraum sind die Fische gezwungen, ständig ihre Runden zu drehen. Zudem ist es kaum möglich, Verstecke zu schaffen, da die Gläser nur eine begrenzte Bodenfläche aufweisen. Ich empfehle für die Haltung von kleinen Zierfischen ein rechteckiges Aquarium mit einer Mindestgröße von 54 Litern.

Quellen und nützlich Links:

 

 

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